Seit einigen Wochen besteht für Erzieherinnen und Erzieher das Angebot sich gegen das Corona-Virus impfen zu lassen. Allerdings gibt es vielerorts keine freien Impftermine für die Pädagoginnen und Pädagogen. Für den SEV ist dies unverständlich. Die Erzieherinnen und Erzieher sind auch in der derzeitigen Notbetreuung in den Kitas in Kontakt zu den Kindern und müssen ausreichend geschützt sein! Der SEV fordert daher eine schnelle Vergabe von Impfterminen für alle pädagogischen Fachkräfte in Kitas. Denkbar wäre der Einsatz mobiler Impfteams, die direkt zu den Einrichtungen kommen. Der SEV weist zudem daraufhin, dass Wahlmöglichkeiten zwischen den Impfstoffen förderlich für die Impfbereitschaft der Beschäftigten sein könnten.
Die Impfungen sind ein wichtiger Baustein für mehr Sicherheit im Kitabetrieb und den Gesundheitsschutz der Beschäftigten. Derzeitig findet zwar in neun sächsischen Landkreisen nur eine Notbetreuung in den Kindertageseinrichtungen statt, doch auch während dieser Notbetreuung ist größtenteils das komplette pädagogische Personal in den Einrichtungen im Einsatz. Deshalb ist es dringend notwendig, dass alle Erzieherinnen und Erzieher nicht nur das theoretische Impfangebot, sondern auch so schnell wie möglich einen freien Impftermin erhalten, wenn sie sich über das Impfportal anmelden.
Für die Vorsitzende des SEV, Katja Reichel, ist die stockende Impfung der Erzieherinnen und Erzieher nur schwer nachvollziehbar: „Wir haben in den Einrichtungen täglich Kontakt mit den Kindern. Bis auf die wöchentlichen Tests haben wir keine Möglichkeit uns gesundheitlich zu schützen – außer mit der Impfung. Doch im Impfportal sind scheinbar alle Termine vergeben.“
In den vergangenen Wochen wurden in einigen sächsischen Gemeinden zuletzt über 80-jährige von mobilen Teams in einem Impfbus geimpft. Für den SEV-Vorstand wäre dies auch eine geeignete Möglichkeit, um die Erzieherinnen und Erzieher zu erreichen. „Mobile Impfteams könnten an einem Tag gleich mehrere Einrichtungen in einer Region anfahren“, meint Katja Reichel. „Dadurch würde das Personal in Kitas schneller durchgeimpft werden, was auch die angespannte Personalsituation etwas verbessern könnte.“
Der zwischenzeitliche Impfstopp mit dem AstraZeneca-Vakzin führte zudem zu einer Verunsicherung unter den Pädagoginnen und Pädagogen. Viele von ihnen sind nun skeptisch und wollen nicht mit diesem Impfstoff geimpft werden – selbst wenn es wieder freie Termine gäbe. Nach Auffassung des SEV würde die Wahlmöglichkeit zwischen den Impfstoffen – wie es sie in anderen Bundesländern für das Erzieherpersonal gibt – durchaus förderlich für die Impfbereitschaft der Beschäftigten sein.
Der SEV hatte sich bereits seit dem Sommer 2020 für die regelmäßige Testung des Kita-Personals eingesetzt. In vielen sächsischen Kindertageseinrichtungen wird mittlerweile das pädagogische Personal mindestens einmal wöchentlich getestet. Nach Ostern sollen zwei Tests pro Woche auch für das Kita-Personal verpflichtend werden. Der SEV fordert, dass die Finanzierung und Bereitstellung dieser Tests vorab von den Kommunen, der sächsischen Staatsregierung und dem Bund geklärt werden muss.