Wir haben genau hingeschaut – hier die Fakten:
Für den Bereich der frühkindlichen Bildung stehen rund 930 Millionen Euro zur Verfügung.
Zum 1. August 2025 wird der Landeszuschuss um 55 Euro je betreutes Kind (9-Stunden-Platz) erhöht – von derzeit 3.455 Euro auf 3.510 Euro.
Ein Jahr später, am 1. August 2026, soll eine weitere Erhöhung auf 3.570 Euro folgen.
Die Einführung eines Gesamtpersonalschlüssels soll die Bürokratie reduzieren und den Personaleinsatz flexibler gestalten.
Das sind spürbare Verbesserungen – ein großer Erfolg, der durch unsere gewerkschaftliche Beharrlichkeit und die Unterstützung zahlreicher Verbündeter möglich wurde.
Wir danken allen, die sich mit Energie und Überzeugung eingebracht haben.
Dennoch: Der Schaden ist da
Monatelange Unsicherheit hat viele Fachkräfte belastet. Das politische Hin und Her hat nicht nur Spuren hinterlassen – es hat bereits konkrete Folgen: Betriebsbedingte Kündigungen, Kitaschließungen und strukturelle Einschnitte, die den Arbeitsalltag vieler Beschäftigter bis heute prägen. Für einige ist das sprichwörtliche Kind bereits in den Brunnen gefallen.
Weiterhin großer Handlungsbedarf
Positiv ist, dass die Förderung im Bereich Schulvorbereitung ausgeweitet wird. Jedoch bleiben Krippen und Kinder im Vorschulalter deutlich unterberücksichtigt. Auch fehlt es weiterhin an verbindlichen Finanzierungszusagen für die Kommunen. Zwar begrüßen wir die zugesagte Sicherung zahlreicher Arbeitsplätze – doch bleibt offen, ob wirklich alle Fachkräfte davon profitieren werden. Eine klare Zusage erkennen wir nicht.
Was jetzt wichtig ist
Die Vergangenheit hat gezeigt: Politische Versprechen müssen sich im Alltag beweisen. Die Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung (RBV) von 2023 rechnet langfristig mit einem möglichen Anstieg der Geburtenzahlen bis 2040. Jede Fachkraft wird gebraucht. Deshalb fordern wir:
- die Sicherung aller Arbeitsplätze,
- eine verlässliche Finanzierung für die Kommunen,
- den Ausstieg aus dem Personalschlüsseltief und entschlossene Schritte zur Steigerung der Betreuungsqualität.
Der Beruf der frühpädagogischen Fachkraft muss wieder attraktiver werden – damit gut ausgebildetes Personal in Sachsen bleibt. Wir werden die politischen Entscheidungsträger unermüdlich an ihre Zusagen erinnern.