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Kaum Fortschritte in zweiter Verhandlungsrunde

Foto: K. Oberdiek

Weitgehend ungenutzt verstreichen ließ die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) die zweite Runde der Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst. Der dbb machte zu Beginn der Verhandlungen am 21. März 2022 deutlich, dass schwere gesellschaftliche Verwerfungen drohen, wenn die kommunalen Arbeitgeber weiter blockieren.

Doch die VKA wurde weder ihrer Verantwortung gegenüber den Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst noch der Gesellschaft gerecht. Die Arbeitgeber diskutierten die Probleme im Sozial- und Erziehungsdienst nicht unter dem Aspekt der Fachkräftegewinnung. Auch beim Thema Entlastung lehnte die VKA alle Vorschläge der Gewerkschaften ab. Dem Argument, dass ohne Entlastung die Beschäftigten verstärkt abwandern und gleichzeitig die Gewinnung neuer Fachkräfte unmöglich werden würde, konnten sie sich nicht öffnen. Ähnlich widersprüchlich war die Haltung bei der Frage, wie eine Aufwertung der Sozialen Arbeit gelingen könne.

„Die kommunalen Arbeitgebenden haben das Ausmaß der Personalnot und die damit verbundene permanente Belastung offenbar immer noch nicht verstanden. Anders ist ihr Verhalten nicht zu erklären“, sagte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach am 22. März 2022 in Potsdam. „Hinsichtlich der Aufwertung der Berufe in der frühkindlichen Bildung und der Sozialen Arbeit ist eine konstruktive, tiefergehende Diskussion kaum möglich. Und bei der dringend notwendigen Entlastung der Kolleginnen und Kollegen wird praktisch komplett geblockt. Besonders irritierend ist, dass von den Arbeitgebenden nicht mal konstruktive Gegenvorschläge kommen. Das ist keine zielführende Verhandlungsführung.“

Wie geht es nun weiter?

Die vorerst letzte Verhandlungsrunde findet am 16./17. Mai 2022 in Potsdam statt. Bis zu diesem Zeitpunkt hat der dbb seinen Fachgewerkschaften die Freigabe für Warnstreiks erteilt. Die Beschäftigten in den sozialen Berufen werden mit vielfältigen Aktionsformen auf ihre begründeten Forderungen aufmerksam machen, um die Verweigerungshaltung der Arbeitgeberseite zu überwinden.

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