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Kinderschutz in Krisenzeiten

©A. Pfeifer

Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und der Fachkräftemangel – das sind alles Krisen, deren Folgen in der frühkindlichen Bildung Spuren hinterlassen. Neben den Erzieherinnen und Erziehern in Kitas und Horten leiden die Jüngsten unserer Gesellschaft ebenfalls unter den zusätzlichen Belastungen. Allein in der Stadt Dresden gab es in den Jahren 2020 und 2021 deutlich mehr Meldungen über Kindeswohlgefährdungen als in den Jahren zuvor, Tendenz steigend. Umso wichtiger ist es, auch in Krisenzeiten den Kinderschutz nicht zu kurz kommen zu lassen. Der Fachtag für Erzieherinnen und Erzieher des SEV am 7. Oktober 2022 in Dresden bot den Fachkräften die Möglichkeit, sich im Bereich Kinderschutz weiterzubilden sowie Erfahrungen im Bereich Integration auszutauschen.

Dr. Nicole Wolfram, Leiterin des Referats Kindertagesbetreuung im Sächsischen Staatsministerium für Kultus, begrüßte die Teilnehmenden und brachte ihre Wertschätzung für deren Arbeit zum Ausdruck. Zudem gewährte sie Einblicke in die Arbeit von Kultusminister Christian Piwarz, der sich an diesem Tag im Bundesrat mit dem KiTa-Qualitätsgesetz beschäftigte. 

Carolin Habermehl, Koordinatorin des Netzwerks für Kinderschutz Dresden, benannte in ihrem Vortrag Akteure und erläuterte die Schritte vom Erkennen einer Kindeswohlgefährdung bis hin zur Meldung an die zuständige Behörde. Im Auftrag der Stadt Dresden wurde vor einiger Zeit ein Kinderschutzordner erstellt (und im Jahr 2019 aktualisiert), der Fachkräfte in ihrer täglichen Arbeit unterstützen und Handlungsorientierung im Falle eines Verdachts auf Kindeswohlgefährdung geben soll.

Ähnliche Leitfäden existieren auch in anderen kommunalen Einrichtungen Sachsens und bei freien Trägern. Nähere Informationen finden sich zudem im „Orientierungskatalog für Fachkräfte in Kita. Reflexion pädagogischen Verhaltens“ des Kinderschutzbundes Sachsen.

Im anschließenden Austausch mit Viviane Röhr, der Kinderschutzbeauftragten des Eigenbetriebs Kita Dresden, blieb ausreichend Zeit für die Klärung von Fragen. Das Format ermöglichte einen regen Erfahrungsaustausch und alle Teilnehmenden konnten schwierige Fälle aus ihrem eigenen Arbeitsalltag mit den Kolleginnen und Kollegen teilen und von den Referentinnen Handlungsempfehlungen erhalten.

Die zweite Hälfte des Fachtages stand unter dem Motto Integration. Ein Thema, das die Erzieherinnen und Erzieher durch die Arbeit mit geflüchteten Kindern und Eltern immer häufiger beschäftigt. Robert Zeißig, Leiter der Kita „Kleiner Globus“ des Ausländerrats Dresden e. V., stellte seine und die Arbeit des Vereins vor. Mit anschaulichen Beispielen schilderte er seine Erfahrungen mit dem Thema Integration und gab den Teilnehmenden wichtige Hinweise dazu.

Fotos: Alexandra Pfeifer