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Podiumsdiskussion mit interessanten Statements der Parteien zur frühkindlichen Bildung

Foto: K. Oberdiek

Der Bereich der frühkindlichen Bildung in Sachsen war eines der Schwerpunktthemen bei der Podiumsdiskussion des Sächsischen Lehrerverbandes am 26. August 2019 in Dresden. Teilnehmer an dieser Gesprächsrunde waren Kultusminister Christian Piwarz sowie bildungspolitische Sprecher bzw. Bildungsexperten der aussichtsreichsten sächsischen Parteien: Patrick Schreiber (CDU), Karin Wilke (AfD), Antje Feiks (DIE LINKE), Dr. Tobias Peter (Bündnis 90/Die Grünen), Sabine Friedel (SPD), Norbert Bläsner (FDP) und Ralf Zeidler (Freie Wähler). Ine Dippmann moderierte die Diskussionsrunde mit brillanter Sachkenntnis und sehr souverän.

Für den Bereich der frühkindlichen Bildung stellte der Staatsminister für Kultus, Christian Piwarz, nach der Verbesserung des Betreuungsschlüssels und der Gewährung von Vor- und Nachbereitungszeit in der zurückliegenden Legislaturperiode weitere qualitätssteigernde Maßnahmen in Aussicht. Er warnte aber zugleich vor solchen Maßnahmen, die aufgrund des begrenzten Fachkräftenachwuchses zu Personalmangel führen könnten. Seit 2014 mussten bereits 2.800 Erzieherinnen und Erzieher eingestellt werden, zusätzlich zu den Ersatzeinstellungen für Altersabgänge. Es muss also geprüft werden, ob für weitere Verbesserungen auch genügend Fachkräfte regeneriert werden können. Patrick Schreiber (CDU) plädierte dafür, den Betreuungsschlüssel ehrlicher zu machen. Er möchte die Betreuungssituation für alle Kinder weiter verbessern, indem zum Beispiel Abwesenheitszeiten durch Urlaub, Krankheit und Fortbildung bei der Berechnung des Betreuungsschlüssels berücksichtigt werden. Ralf Zeidler (Freie Wähler) setzte sich besonders für die Verbesserung des Betreuungsschlüssels in Horten ein.

Die AfD möchte mit ihrem Modell des Landeserziehungsgeldes bis zum dritten Lebensjahr erreichen, dass mehr häusliche Kinderbetreuung stattfindet, was in der Folge durch weniger zu betreuende Kinder auch zu einer Verbesserung des Betreuungsschlüssels führen würde. Dem widersprachen u. a. Norbert Bläsner (FDP) und Patrick Schreiber (CDU) energisch, weil sie einerseits einen starken Drang junger Eltern nach Wiederaufnahme ihrer beruflichen Tätigkeit feststellen, andererseits ein Fachkräftemangel in anderen Wirtschaftsbereichen zu befürchten wäre.

Bereits bei der →Beantwortung der Wahlprüfsteine des SLV hatten die aussichtsreichsten sächsischen Parteien ihre Positionen zu einzelnen Themen deutlich gemacht.