Aktuelles

Qualität hat ihren Preis – Investitionen in die frühkindliche Bildung langfristig denken

Liebe Eltern, liebe Großeltern, liebe Kinder,
liebe Leiter_Innen, sehr geehrte Träger von Kitas und Horten in Sachsen,

die CDU Landtagsabgeordneten sagen: „ Wir bekommen von den Kitas zu hören, die teuren Investitionen (insgesamt ca. 575 Millionen) der letzten 4 Jahre in die Verbesserung des Personalschlüssels würden in den Kitas nicht ankommen. Wir hätten sowieso gleich die Vor- und Nachbereitungszeit finanziert“. Die SPD Abgeordneten sagen: „ Wir haben uns für einen besseren Schlüssel eingesetzt, dafür mit der CDU bei der Erstellung des Koalitionsvertrages gerungen und die Kitas sagen, das die teuren Investitionen nicht in den Kitas ankommen würden. Die Kommunalpolitiker sagen: „Die Kitakosten sind in den letzten Jahren immer weiter gestiegen, das Land muss seine Pauschale so erhöhen, das damit auch Qualität bezahlt werden kann.“ Die Eltern sagen: „Bildung in Kitas sollte kostenfrei sein- wir würden jedoch eine bessere Qualität einer Kostenfreiheit vorziehen.“

Im September 2018 wird es die letzte Schlüsselerhöhung dieser Legislaturperiode geben (1:5,5 auf 1:5 im Krippenbereich). Als „Zuschuss“ will die Landesregierung ab vorrausichtlich Sommer 2019 zwei Stunden Vor- und Nachbereitungszeit pro Fachkraft und Woche finanzieren. Dafür werden ca. 1.400 neue Fachkräfte gebraucht und das Sächsische Kitagesetz soll geändert werden. Das muss doch nun mal reichen? Oder? Wieso denn nun schon wieder eine Aktion?

Das Graswurzelbündnis „Die bessere Kita“ tritt seit 2014 für eine deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen in den sächsischen Kitas ein. Unsere Forderungen können Sie unter www.diebessere-kita.de finden.

Die zentrale Forderung an die Politik lautet ihre Verantwortung einen mittel- und langfristigen Plan für die frühkindliche Bildung in Sachsen zu entwickeln. Völlig unabhängig von Wahlkämpfen, Landtags- und Kommunalwahlen. „Weil Kinder Zeit brauchen“ , ist es eben die Verantwortung aller Beteiligten sich zu verständigen.

Schon seit einigen Jahren gibt uns der Weltkindertag am 20. September die Möglichkeit, auf die Rahmenbedingungen frühkindlicher Bildung in Sachsen hinzuweisen und die aktuelle Diskussion um Kita- Qualität weiterzuführen. Das diesjährige Motto lautet „Kinder brauchen Freiräume“. Nur die Eltern, die sich mit den Bedingungen in den Kitas beschäftigen und auseinandersetzen, können auch an einer Veränderung mitarbeiten und ihren Einfluss geltend machen. Bürger, Eltern, Kitaleitungen, Erzieher*innen sollen weiter die Möglichkeit bekommen, aktiv mitzugestalten, um Bildung in den ersten Jahren der kindlichen Entwicklung qualitativ hochwertig anbieten zu können.

Unsere Forderungen bleiben daher bestehen:

  • 4 Stunden Vor- und Nachbereitungszeit für alle Erzieher*innen in Sachsen
  • Weitere, spürbare Verbesserung des Personalschlüssels
  • Freistellung der Kita-Leitung für administrative Aufgaben

Veranstaltungen gibt es am 20.09.2018 in Chemnitz, Dresden, Freiberg, Zwickau und Leipzig.

Wer nicht an diesen großen Veranstatlungen teilnehmen kann, aber vort Ort noch selbst Begegenungen gestalten möchte, findet hier weitere Anregungen für Aktionen.