Aktuelles

Aktionstag „Klischeefreie Vielfalt in Kitas“ am 5. Juni 2019

Zahlreiche sächsische Einrichtungen folgten dem Aufruf des SEV zum Aktionstag „Klischeefreie Vielfalt in Kitas“ am 5. Juni 2019.

Gute pädagogische Ansätze standen im Mittelpunkt der Aktionen. So wurden Einmaligkeit mit Lieblingsfarben verknüpft und in Kleidung, Tanz und Malerei dargestellt, ein klischeefreier Verkleidungstag gestaltet oder eine Talentshow ohne Ranking veranstaltet. Manche Einrichtungen reflektierten die praktizierte vorurteilsbewusste Pädagogik im Team.

Es gab aber auch Herausforderungen. Einige Einrichtungen mussten geplante Aktionen verschieben oder ganz ausfallen lassen, da Personal fehlte. Andere berichteten von Aktionen, schafften es aber aus Zeitgründen nicht, diese zu dokumentieren.

Ein großer Dank gilt allen pädagogischen Fachkräften, die durch ihr tägliches Engagement die individuelle Entwicklung der ihnen anvertrauten Kinder unterstützen, mutig und reflektiert mit Klischees im Alltag umgehen und Vielfalt positiv leben. Ein weiterer Dank gilt den Kindern, die uns durch ihr Denken, ihre Ideen und Fragen immer wieder überraschen und zum Nachdenken bringen. Und ein ganz besonderer Dank denen, die diese wertvolle Arbeit dokumentiert und uns zur Verfügung gestellt haben.

Hintergrund:

Mittlerweile haben sich 60 Einrichtungen, Träger von Kitas, Verbände, Initiativen, Gewerkschaften, Fach- und Hochschulen bundesweit zum Bündnis „Klischeefreie Vielfalt in Kitas“ zusammengeschlossen. Sie riefen zum bundesweiten Aktionstag auf. Schirmherrin war Dr. Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frau en und Jugend. Aktivitäten fanden in Frankfurt,, Hannover, Meißen, Bonn, Koblenz, Bad Homburg, Dresden, Berlin und anderen Großstädten statt.

Weitere Infos unter: https://www.chance-quereinstieg.de/aktionstag/.

Lesen Sie hier weiter über einzelne Aktionen.

Hort „Am Lerchenhübel“ in Mildenau

Der Hort „Am Lerchenhübel“ in Mildenau veranstaltete – inspiriert durch den Aktionstag „Klischeefreie Vielfalt in Kitas“ – eine Talenteshow.

Nicht nur Kinder, sondern auch Erzieher beteiligten sich an der Aktion mit Beiträgen oder Exponaten. Ziel war es, auch die  Kinder, welche im schulischen Kontext nicht immer durch gute Noten oder sportliche Bestleistungen im Fokus stehen, einmal die Chance zu geben, zu zeigen, was sie ausmacht. Bewusst wurde auf ein Ranking verzichtet und von der Jury verdeutlicht, dass alle Beiträge gleichwertig nebeneinander stehen, das Siegen nicht das wichtigste ist, sondern dass dabei sein alles ist.

Die Talenteshow stand unter dem Motto: „Jedes Kind ist begabt“. Im Vorfeld überlegten alle Kinder zusammen mit den Erziehern, ob Sie etwas aufführen oder ausstellen wollten. Bei den Exponaten reichte die Bandbreite von Steinsammlungen über selbst geschriebene Geschichten, gemalte Bilder und Plakate, Geklöppeltes, Laubsägearbeit, Basteleien bis hin zu Lego-Bauwerken. Diese waren am häufigsten vertreten. Es gab komplizierte Fahrzeuge, aber auch fantasievolle Landschaften und Bauwerke zu bestaunen.

Gegen 13.30 Uhr begann dann die große Show: Zuerst sangen alle gemeinsam das Lied „Hast du schon mal ein Haus gebaut“, in dem es darum geht, sich selber etwas zuzutrauen. Anschließend kam Handpuppe Frieda auf die Bühne, die der Meinung war, sie kann gar nichts und immer sind andere besser als sie. Doch dann merkte sie, dass ihr Talent das Helfen ist und wartete gespannt, was andere alles können.

Die Kinder staunten, was alles geboten wurde. Es gab Zauberkunststücke, Tänze, Fußballtricks und natürlich Musik und Gesang. Die größten Lacher erzielten natürlich unsere Witzeerzähler. Eine Jury, bestehend aus zwei ehemaligen Horterzieherinnen, würdigte anschließend die Beiträge der Kinder. Und da jedes Kind auf seine Weise einen einzigartigen Beitrag geleistet hatte, bekam auch jeder eine Medaille und – bei dem heißen Wetter besonders begehrt – ein kühles Eis zum Abschluss.

Ökumenisches Kinderhaus in Meißen

Mit einem „Klischeefreien Verkleidetag“ beteiligt sich das Ökumenische Kinderhaus in Meißen am Aktionstag „Klischeefreie Vielfalt in Kitas“. Jedes Kind kann seine Einmaligkeit in kreativer Weise ausleben.

In unserer Kindereinrichtung in Meißen sind alle Kinder herzlich willkommen. Entsprechend ihrer jeweiligen Interessen wählen sie die Themenzimmer zum Spielen aus.

So wie an anderen Tagen auch, steht ihnen am Aktionstag ganztägig das Rollenspielzimmer zur Verfügung. Es ist so angelegt, dass die Kinder sich mit den vorhandenen Materialien ihre Welten erstellen können. Damit sie sich trauen, selbstverständlich ihre Einmaligkeit auszuleben und nicht in Stereotype verfallen, liegen tolle Bücher wie „Der Wolf im Nachthemd“, „Der Mann weint“ oder „Gui – Gui das kleine Entodil“ bereit.

Die Theaterfachfrau ist in diesem Raum präsent. Sie begleitet, hört hin, beobachtet, kommuniziert, liest vor und befindet sich mit den Kindern im Austausch.

Nach Herzenslust nutzen diese die vorhandenen Materialien und bauen sich Spielwelten auf. Da wird das Regal zum Turm von Rapunzel, Mädchen tanzen miteinander, Jungs verwandeln sich in Prinzessinnen und Mädchen werden zu Räubern. Die Küche wird heute von den Jungs betrieben und die Mädchen werden bedient. Der Waschtag geht alle an und unter den fleißigen Wäscheaufhängern finden sich Kinder aller Altersgruppen und Geschlechter.

Alle Kinder haben freie Entfaltungsmöglichkeiten. Sie nutzen die Möglichkeit, ihrer Phantasie freien Raum zu lassen. Sie können sie selbst sein und sich ausprobieren. Ihre Individualität steht absolut im Vordergrund.

Kinderhaus „Sonnenschein“ in Dresden

Das Kinderhaus „Sonnenschein“ in Dresden verbindet Einmaligkeit mit Lieblingsfarben. Fünf- und Sechsjährige kommen dabei auf interessante Gedanken an welchen Stellen sich Einmaligkeit in der bunten Vielfalt aller Menschen bemerkbar macht.

Unser Kinderhaus „Sonnenschein“ ist ein bunter und vielfältiger Ort für Kinder, Eltern, Großeltern und Erzieher*innen in Dresden-Übigau. Konzeptionell arbeiten wir nach dem Lebensweltbezogenen Ansatz mit musisch/künstlerischem Schwerpunkt. Im Zentrum unserer pädagogischen Arbeit stehen neben einer intensiven Beziehungsarbeit, vor allem Projektarbeit sowie die Bildung mittels Musik und Kunst. Unsere Projekte verstehen sich als ganzheitliche Angebote, welche mit den Kindern gemeinsam geplant und durchgeführt werden. Über diese fachliche Methode sollen alle Kinder die Möglichkeit erhalten, die große, weite, bunte Welt auf ihre ganz eigene Art und Weise kennenzulernen und zu verstehen.

Mit dem Motto „Jedes Kind ist einmalig!“ des Aktionstages „Klischeefreie Vielfalt in Kitas“ konnten wir uns als Team gemeinsam mit den Kindern augenblicklich identifizieren. Da wir ein integratives/inklusives Kinderhaus sind, bereichern uns natürlich genau die Erfahrungen mit Kindern besonders, welche auf ganz individuellen Wegen lernen und uns Pädagoginnen und Pädagogen einzigartige Eindrücke und Erlebnisse erfahren lassen.

Am Aktionstag haben wir uns speziell mit der Frage nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten auf der Welt beschäftigt. Nach Gesprächen im Morgenkreis wurde schnell klar, dass sich Vielfalt richtig gut mit Farben ausdrücken lässt. Deshalb kamen alle Kinder am Aktionstag in „Lieblingsfarbenkleidung“ ins Kinderhaus. Mittels eines fröhlichen Kindertanzes, welcher sich mit der Welt der Farben beschäftigt, konnten wir Vielfalt, Verschiedenheit und Buntheit für ALLE gemeinsam erlebbar gestalten. Diese stellten wir anschließend in einem Bild mit unserer jeweiligen Lieblingsfarbe dar, welches nun, in unserem Foyer hängend, an diesen tollen Aktionstag erinnert.

Jeder Mensch, jedes Lebewesen auf dieser Welt ist einzigartig und das ganze Leben ist bunt und farbenfroh. So haben das auch unsere „Schlaufüchse“ in der Vorschulgruppe beschreiben können:

„Die Welt ist nicht gleich.“
„Ich habe einen Kumpel, der hat eine braune Hautfarbe.“
„Wenn man geboren ist sieht man gleich aus, wenn man groß ist unterschiedlich.“
„Alle Menschen sprechen anders.“
„Unsere Ohren sind unterschiedlich.“
„Jedes Kind hat andere Haare.“
„Manche haben eine Brille.“
„Wir haben nicht die gleichen Köpfe.“
„Wir haben alle andere Kleidung.“

Noch viele weitere Aussagen wurden getroffen! Auch wenn das Thema der Andersartigkeit für Kinder im Kindergarten sprachlich nicht ganz so leicht zu beschreiben ist, haben doch alle Kinder mit der Aussage „Jedes Kind ist einmalig!“ eine individuelle Assoziation verbinden und eine eigene Meinung zum Ausdruck bringen können.

Wir alle hier vom Kinderhaus „Sonnenschein“ bedanken uns beim Sächsischen Erzieherverband für dieses fröhliche Ausrufezeichen in Form des Aktionstages.

Hort „An der Lindenschule“ in Hoyerswerda

Unser Hort betreut Kinder unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Schulformen. Das heißt für uns direkt: Kinder mit Migrations- und Asylhintergrund und Kinder deutscher Herkunft, Kinder aus der Förderschule und den Erziehungshilfeklasse sowie der Grundschule gestalten ihren Nachmittag gemeinsam.
Dabei haben Kinder und Erzieher keine Vorurteile hinsichtlich der unterschiedlichen Kulturen und Schulformen und genießen eine klischeefreie Vielfalt im Nachmittagsbereich.

Die Kinder des Hortes haben an diesem Tag einen Steckbrief zu ihrer Person, Herkunftsland und Schulform erstellt.

Fotos: S. Tienelt

Fotos: S. Tienelt