Aktuelles

Alltagsintegrierte sprachliche Bildung

©Bild von Freepik

Sprache ist der Schlüssel zu Bildung und Teilhabe an der Gesellschaft. Deshalb sind sprachliche Bildung und Förderung bereits in der Kita besonders wichtig. Seit 2012 veranstaltet das Landeskompetenzzentrum zur sprachlichen Bildung und Förderung an Kindertageseinrichtungen in Sachsen (LakoS) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sprache und Kommunikation in Prävention, Bildung und Rehabilitation sowie der Universität Leipzig jährlich ein Frühjahrssymposium. Es bietet Expertinnen und Experten sowie den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich zu Themen aus dem Bereich Sprache und Kommunikation auszutauschen und weiterzubilden.

Das 12. Leipziger Frühjahrssymposium thematisierte am 2. Juni 2023 unter der Überschrift „‘Ich fühle was, was Du nicht fühlst‘ – Sprache und Emotion im Dialog“ den Zusammenhang zwischen emotional-sozialer und kommunikativer Entwicklung. Beim Hauptvortrag von Professorin Dr.in Tanja Jungmann (Professur Sprache und Kommunikation und ihre sonderpädagogische Förderung unter besonderer Berücksichtigung inklusiver Bildungsprozesse, Universität Oldenburg) und in verschiedenen Workshops hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit zu erkunden, wie Sprache und Gefühl zusammenhängen und welche Möglichkeiten in der pädagogischen Praxis genutzt werden können, um Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen.

Die emotional-soziale Entwicklung spielt vom Kleinkindalter an bis zum Erwachsenwerden eine wichtige Rolle. Kommunikation und Sprache bilden die Grundlage dafür, Prozesse und Gefühle nach außen sichtbar zu machen und die Interaktion mit anderen zu ermöglichen. Während des Symposiums konnten die pädagogischen Fachkräfte dahingehend sensibilisiert und geschult werden, eine bessere Wahrnehmung und Einordnung kindlicher Emotionen zu entwickeln sowie Erklärungen für bestimmte Verhaltensweisen der Kinder zu finden. In der Folge können sie im Arbeitsalltag die emotional-soziale und sprachliche Entwicklung der Kinder unterstützen, Gefühlslagen aktiv verbalisieren, angemessene Verhaltens- und Ausdrucksformen vorleben und Kinder für ihre eigenen Gefühle und die von anderen sensibilisieren.

Thema in Gesprächen am Rande des Symposiums war auch das Ende der Sprach-Kitas in Sachsen. Das Auslaufen des Bundesprogramms Ende Juni 2023 beschäftigte einige Teilnehmende sehr. Zwar hat Sachsen ein eigenes Programm aufgelegt, das ab Juli 2023 die Sprach-Kitas ersetzen soll, eine identische Fortführung des Bundesprogrammes wird aber nicht erfolgen. Statt der Arbeit in konkreten Kitas wird es nur noch ein abgespecktes Weiterbildungsprogramm für Erzieherinnen und Erzieher geben, das durch einzelne Sprachmentoren in den Gebietskörperschaften wirken soll.