Laut Mitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus steigt die Anzahl der Erzieher in den sächsischen Kindertageseinrichtungen kontinuierlich an. Bei derzeit 3.538 Erziehern in Sachsen ist der Anteil der männlichen Fachkräfte insgesamt von 1,5 Prozent im Jahr 2006 auf 9,3 Prozent gewachsen. Der SEV bewertet diese Entwicklung positiv.
Die Zahl der männlichen Fachkräfte im Bereich der Kita-Leitung ist ebenso gewachsen. 267 Kitas werden von einem Mann geleitet (8,9 Prozent in 2020). 2008 waren lediglich 28 Männer in einer Kita-Führung tätig (2,4 Prozent). Die Männer holen auch bei den Fachkräften mit Hochschulabschluss im Bereich der Kindertageseinrichtungen weiter auf. Jede zwölfte Fachkraft mit Hochschulabschluss ist ein Mann.
Auch die Zahl der Tagesväter, die Kinder im Alter bis zu drei Jahren betreuen, ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Waren es 2006 überschaubare 14, sind es 2020 bereits 115 Tagesväter. (gesamt 2006: 777 und 2020: 1.660).
Mittlerweile entscheiden sich immer mehr Männer für den Erzieherberuf. Während sich im Schuljahr 2006/2007 nur 157 junge Männer (von insgesamt 1.467 Fachschülern) in der Ausbildung (Vollzeitform) befanden, sind es im Schuljahr 2019/2020 1.158 Männer (gesamt 5.915). Hinzu kommen die Fachschüler, die die Ausbildung in Teilzeitform, d. h. berufsbegleitend absolvieren (gesamt 1.799, davon 438 Männer). Darüber hinaus unterstützt der Freistaat auch für Männer den Quereinstieg in den Erzieherberuf. 2019 haben insgesamt 234 Teilnehmer mit der Erzieherumschulung begonnen, davon 44 Männer (19 Prozent). Gefördert wurde diese Maßnahme für Arbeitslose durch die Bundesagentur für Arbeit, den Europäischen Sozialfonds (ESF) und den Freistaat Sachsen.
Die Regierungskoalition hatte sich erst 2019 in ihrem gemeinsamen Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, mehr Männer für den Erzieherberuf zu gewinnen. Der SEV bewertet die aktuelle Entwicklung positiv. Für die SEV-Vorsitzende Katja Reichel sind die männlichen Kollegen eine Bereicherung im Team: „Wir merken ganz deutlich, dass die Kinder auch männliche Erzieher als Bezugspersonen brauchen.“