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„Werden die Kitas und Kommunen in ihrer Finanzierung allein gelassen?“

In den kommunalen Kindertagesstätten drohen neue Streiks. Den Schlichterspruch, der den monatelangen Tarifkonflikt beenden sollte, haben die Mitglieder der Gewerkschaften mehrheitlich abgelehnt. In der Befragung sprachen sich über 60 Prozent der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst gegen den Vorschlag der Schlichtungskommission aus.

Die Vereinigung kommunaler Arbeitgeber sieht aber weiterhin keinen Verhandlungsspielraum. In Anbetracht der finanziellen Situation vieler Kommunen ist das durchaus nachvollziehbar, aber aus unserer Sicht ein Totschlagargument.

Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Zahl von Flüchtlingskindern, die nicht nur die Schulen sondern auch den gesamten Sozial- und Erziehungsdienst und damit auch unsere Kitas vor immer größer werdende Herausforderungen stellen, wird die ganze Dimension deutlich.

Die Aufwertung der sozialen Berufe ist eine Aufgabe, die nicht allein von den Tarifpartnern am Verhandlungstisch gelöst werden kann. Vielmehr braucht es dafür die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz dieses Anliegens. Das bedingt jedoch, dass dies endlich als Aufgabe der „Bildungsrepublik Deutschland“ gesehen wird. Man kann nicht auf der einen Seite die Garantie auf einen Kita-Platz gesetzlich verankern und sich auf der anderen Seite einem stärkeren finanziellen Engagement verweigern. Eine gute Kindertagesbetreuung und qualitativ hochwertige, frühkindliche Förderung und Bildung für alle Kinder gehören zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben in Deutschland.

Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, müssen die Kommunen finanzielle Entlastung und Unterstützung erfahren. Das beinhaltet nach Auffassung des Sächsischen Erzieherverbandes ein stärkeres finanzielles Engagement des Bundes. So ist es unter anderem denkbar, die frei gewordenen Mittel aus dem Betreuungsgeld für die bessere Ausstattung unserer Kitas einzusetzen.

Als Teilnehmer der Diskussion haben zugesagt: Willi Russ (Fachvorstand Tarifpolitik im dbb), Patrick Schreiber (CDU, Sächsischer Landtag), Annekatrin Klepsch (Die Linke, Sächsischer Landtag, Stadträtin Dresden) und ein Vertreter des Landkreises Meißen –Jugendhilfeamt.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, dem 06. Oktober 2015, 18.00 Uhr im art´otel Dresden (Ostraallee 33, 01067 Dresden) statt.
Alle Erzieherinnen und Erzieher und weitere Interessierte sind herzlich eingeladen – der Eintritt ist frei. Weitere Informationen entnehmen sie bitte dem beigefügten Veranstaltungsplakat.

Plakat zur Veranstaltung

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