Aktuelles

SEV fordert mehr Qualität und verbesserten Betreuungsschlüssel

Bild von tonodiaz auf Freepik

Statt Kitas zu schließen oder gar Personalstellen einzusparen, fordert der Sächsische Erzieherverband, die Chance zu nutzen und den schlechten sächsischen Betreuungsschlüssel anzupassen. Neben einer angemessenen Fachkraft-Kind-Relation gehört dazu auch die Berücksichtigung von Urlaubstagen, Ausfällen durch Krankheit und Weiterbildungen.

Gut einen Monat ist es her, dass der Sächsische Erzieherverband vor Schließungen von Kitas aufgrund der rückläufigen Geburtenzahlen gewarnt hat. Nach Jahren des Personalmangels und der Überlastung der Fachkräfte zeichnet sich derzeit eine Kehrtwende in den sächsischen Kitas ab. Neben kleineren Kommunen haben nun auch die großen Städte Dresden, Leipzig und Chemnitz die Schließung von Kindertagesstätten angekündigt. Dementsprechend groß ist die Verunsicherung in den Einrichtungen.

Gestiegene Anforderungen an das Kita-Personal

Das sächsische Kita-Personal hat im bundesweiten Vergleich deutlich mehr Kinder zu betreuen als im übrigen Bundesgebiet. Eine heterogene Gruppenzusammensetzung, sozial-emotional auffällige Kinder, die sprachliche Bildung und gelebte Inklusion sind nur einige der Punkte, die zusätzlicher Aufmerksamkeit in den Kitas bedürfen. Mehr Zeit für die Arbeit mit und am Kind würde auch eine individuelle Förderung ermöglichen und dabei helfen, den gestiegenen Anforderungen in den sächsischen Kitas gerecht zu werden.

Qualität der Bildung und Betreuung verbessern

Der derzeitige Geburtenrückgang sollte aus Sicht des SEV dringend dazu genutzt werden, in eine qualitativ hochwertige Bildung und Betreuung unserer Jüngsten zu investieren. Wir begrüßen daher die Forderung des Dresdner Bildungsbürgermeisters, Jan Donhauser, nach einer „fachlichen und politischen Positionierung zu einem bedarfsgerechten Fachkraft-Kind-Schlüssel […]“ (dnn.de vom 10.02.2024) sowie die Bestrebungen der Stadt Leipzig, eventuell frei werdende Kapazitäten für geplante Sanierungen der Einrichtung zu nutzen.

Pädagogische Fachkräfte binden

Entlassungen von Beschäftigten soll es Sachsens Kultusminister Christian Piwarz zufolge trotz der angekündigten Kitaschließungen nicht geben. Der SEV fordert, dieses Versprechen durch die Bereitstellung der nötigen finanziellen Mittel einzulösen. Die gut ausgebildeten pädagogischen Fachkräfte dürfen nach den harten Jahren des Personalmangels nicht auch die Leidtragenden sinkender Kinderzahlen werden. Wir fordern stattdessen vom Freistaat Sachsen ein klares Bekenntnis zur Steigerung der Betreuungsqualität!