„Unsere Forderungen liegen seit dem 9. Oktober vergangenen Jahres vor. Wo bleiben die konkreten Angebote von Bund und Kommunen?“, kritisierte dbb-Verhandlungsführer Volker Geyer nach den Gesprächen. „Wenn Frau Faeser und Frau Welge uns in den Verhandlungen nur immer wieder die Finanzkrise der Kommunen vorhalten, kommen wir hier keinen Schritt weiter.“
Die Gewerkschaften warnen, dass die gegenwärtigen Herausforderungen für den öffentlichen Dienst – von Überlastung bis Fachkräftemangel – nicht ignoriert werden dürfen. „Nur ein starker öffentlicher Dienst sichert Deutschland als attraktiven Wirtschafts- und Lebensstandort“, betont Alexandra Pfeifer vom Sächsischen Erzieherverband. „Der Sozial- und Erziehungsdienst ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Um langfristig leistungsfähig zu bleiben, brauchen die Beschäftigten nicht nur angemessene Löhne, sondern auch spürbare Entlastungen.“
Die Gewerkschaften fordern neben einer Gehaltserhöhung mehr Mitbestimmung bei der Arbeitszeit und drei zusätzliche freie Tage. Besonders im Sozial- und Erziehungsdienst, einem Bereich mit hohen beruflichen Anforderungen, sind diese Forderungen laut Alexandra Pfeifer unerlässlich: „Nur durch gute Arbeitsbedingungen können Fachkräfte langfristig gesund und leistungsfähig bleiben.“
In den Tarifverhandlungen, die rund 2,5 Millionen Tarifbeschäftigte betreffen, sehen die Gewerkschaften eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Die schwierige finanzielle Lage der Kommunen dürfe nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen. Bund und Länder seien gefordert, eine nachhaltige Finanzierung sicherzustellen.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 17. und 18. Februar 2025 angesetzt. Die entscheidenden Gespräche folgen am 14. und 15. März. Bis dahin erwarten die Gewerkschaften ein konkretes Angebot von Bund und Kommunen, um einen akzeptablen Tarifabschluss zu erzielen.
Weitere Informationen
→Sonderseite zur Einkommensrunde 2025 (dbb.de)