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Was unsere Mitglieder bewegt – Ergebnisse der SEV-Befragung

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In der zurückliegenden Tarifrunde hat der Sächsische Erzieherverband gemeinsam mit anderen Gewerkschaften konsequent für bessere Arbeitsbedingungen und faire Löhne gekämpft. Demonstrationen und Warnstreiks waren dabei klare Signale an die Arbeitgeberseite. Um unsere zukünftigen Forderungen noch zielgerichteter gestalten zu können, haben wir im Anschluss unsere Mitglieder befragt – mit aufschlussreichen Ergebnissen.

Hohe Streikbeteiligung, gemischte Bewertung

87 Prozent der Befragten gaben an, sich aktiv vor Ort am Streik beteiligt zu haben – ein starkes Zeichen gewerkschaftlicher Solidarität. Das erzielte Tarifergebnis bewerteten allerdings nur 52 Prozent als voll zufriedenstellend. Dieses Stimmungsbild haben wir an den dbb beamtenbund und tarifunion weitergeleitet, der die Verhandlungen vor Ort geführt hat.

Arbeitsbedingungen im Fokus

Deutlich wurde: Neben Einkommen und Urlaub stehen für unsere Mitglieder vor allem die Arbeitsbedingungen im Vordergrund. Themen wie ein verbesserter Personalschlüssel, mehr Vor- und Nachbereitungszeit oder flexiblere Arbeitszeiten waren für viele wichtiger als reine Gehaltsfragen. Diese Punkte waren jedoch kein zentraler Bestandteil der aktuellen Einkommensrunde.

Konkrete Forderungen unserer Mitglieder

Die Rückmeldungen aus der Umfrage zeigen, was Erzieherinnen und Erzieher sowie pädagogische Fachkräfte konkret fordern:

  • Verbesserung des Personalschlüssels
  • Altersteilzeit und Arbeitszeitverkürzung ab 60 Jahre
  • Überstundenkonten für einen früheren Ruhestand
  • Mehr Urlaubstage – besonders in Anerkennung der Dienstjahre
  • Einheitlicher Anspruch auf Bildungsurlaub in allen Bundesländern
  • Tarifverträge mit einer maximalen Laufzeit von 24 Monaten
  • Mehr Entlastung und Anerkennung für alle Beschäftigten
  • Stärkere Unterstützung der Einrichtungsleitungen und ihrer Stellvertretungen
  • Kürzere Stufenlaufzeiten
  • Verringerung der wöchentlichen Arbeitszeit
  • Bessere Rahmenbedingungen für die pädagogische Arbeit
  • Mehr Vor- und Nachbereitungszeit
  • Bessere Personalplanung und gezielte Qualifizierungsangebote

Ein Anfang ist gemacht – aber noch nicht genug

Auch wenn viele dieser Punkte nicht Teil der abgeschlossenen Tarifverhandlungen waren, konnten erste kleine Schritte erreicht werden. Der Einstieg in ein Modell für Arbeitszeitkonten sowie ein zusätzlicher freier Tag sind erste Erfolge. Dennoch: Eine deutlichere Steigerung des Entgelts wäre aus Sicht vieler wünschenswert gewesen. Die Verhandlungen standen jedoch kurz vor dem Scheitern – unbefristete Streiks wären die Folge gewesen.

Der SEV bleibt dran

Wir nehmen die Anliegen unserer Mitglieder sehr ernst. Ihre Rückmeldungen fließen in unsere gewerkschaftliche Arbeit ein – gegenüber politischen Entscheidungsträgern und in zukünftige Tarifverhandlungen. Wir bleiben im Gespräch, üben Druck aus und setzen uns weiterhin für bessere Rahmenbedingungen in Bildung und Betreuung ein.

Unser herzlicher Dank gilt allen, die sich an den Aktionen des SEV und an der Umfrage beteiligt haben.