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Zu wenig Tempo beim Anschluss an das geltende Kita-Qualitätsgesetz

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Bereits im vergangenen Winter hat sich der dbb als Spitzenorganisation des Sächsischen Erzieherverbandes in einem breiten Bündnis für das Qualitätsentwicklungsgesetz eingesetzt. Ziel ist es, das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode in bundesweite Standards zu überführen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Kürzungsdiskussionen ist die Verteilung der Investitionen fraglich. Hier ist neben den Kommunen auch der Bund in der Pflicht.

„Insbesondere kommen die Investitionen natürlich unserem Nachwuchs zugute. Ein hochwertiges Angebot bringt die Persönlichkeitsentwicklung voran und wirkt sich positiv auf die kognitiven, sozial-emotionalen und körperlichen Fähigkeiten aus. Das sind zentrale Grundlagen für gleichwertige Bildungschancen, gesellschaftliche Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben“, sagte Ulrich Silberbach, Bundesvorsitzender des dbb beamtenbund und tarifunion. Von der Regierung fordert der dbb Chef mehr Tempo bei der Umsetzung. „Wenn wir die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung verbessern, verbessern wir auch die Bildungsgerechtigkeit und Gleichstellung.“

Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), sagt: „Wir sehen hohe Bedarfe, die Qualität entsprechend den Bedürfnissen vor Ort zu sichern und zu steigern. Dafür braucht es ein Finanzvolumen in ähnlicher Höhe der bisherigen Unterstützung“. Und weiter: „Alle wollen, keiner kann? Schon Ende März gab es eine Absichtserklärung der zuständigen Ministerinnen, nun eine Aufforderung der Länder an den Bund“.

Bundesweite Qualitätsstandards sollen die Teilhabechancen erhöhen und bedarfsgerechte Angebote für Kinder schaffen. Erste Kita-Schließungen in Sachsen und die aktuellen Diskussionen um Entlassungen zeigen jedoch ein gegenteiliges Bild. Die Qualität der Kinderbetreuung kann nur mit ausreichenden personellen und räumlichen Kapazitäten gewährleistet werden. Der SEV fordert eine rasche Umsetzung des Qualitätsentwicklungsgesetzes, eine Verschiebung auf den ungewissen politischen Willen einer dann neuen Regierung ginge zu Lasten des Fachpersonals, vor allem aber zu Lasten der Kinder.