Aktuelles

Breites Bündnis stellt Forderungen an Qualitätsentwicklungsgesetz

Bild von kstudio auf Freepik

Das Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung (Gute-Kita-Gesetz) soll laut Bundesregierung bis zum Ende der Legislaturperiode in ein Qualitätsentwicklungsgesetz mit bundesweiten Standards überführt werden. Ein zivilgesellschaftliches Bündnis aus Verbänden, Organisationen und weiteren Akteuren der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung, stellt dabei klare Forderungen an das neu geplante Gesetz.

Auf Initiative der Bundeselternvertretung für Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege (BEVKi) hat sich ein breites Bündnis gebildet, zu dem auch der dbb beamtenbund und tarifunion, Spitzengewerkschaft des Sächsischen Erzieherverbandes, sowie der Verband Bildung und Erziehung (VBE) gehören. Mit einem gemeinsamen Forderungspapier wollen die Bündnispartner ihre Anliegen zur Qualitätssteigerung voranbringen.

„Wir begrüßen die geplante Einführung eines Qualitätsentwicklungsgesetzes. Denn die qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung sind von zentraler Bedeutung für eine erfolgreiche Bildungsbiografie und die gesellschaftliche Teilhabe unseres Nachwuchses“, erklärte dbb Bundesvorsitzender Ulrich Silberbach. „Um die Qualität in diesem Bereich nachhaltig zu verbessern, braucht es allen voran verbindliche, bundesweite und wissenschaftlich begründete Qualitätsstandards im achten Sozialgesetzbuch, umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung der besorgniserregenden Personalsituation in den Kitas und ein bedarfsgerechtes Angebot“, so Silberbach.

Die zentralen Forderungen des Papiers beziehen sich auf verbindliche Qualitätsstandards, wie z. B. einen wissenschaftlich empfohlenen Fachkraft-Kind-Schlüssel, die Stärkung von Kita-Leitungen und deren Unterstützungsebenen und eine Anpassung der Gruppengrößen. Besonders in Sachsen ist Letzteres von zentraler Bedeutung, da hier, verglichen mit den anderen Bundesländern, nach wie vor der Betreuungsschlüssel am schlechtesten ist.

Gleichfalls soll die Attraktivität des Berufsfeldes der pädagogischen Fachkräfte durch angemessene Entlohnung und bessere Rahmenbedingungen gesteigert werden. Eine hohe Qualität zeichnet sich aber auch durch ein bedarfsgerechtes Angebot für Familien und eine ausreichende Finanzierung für langfristige Verbesserungen in der frühkindlichen Bildung aus. Die Umsetzung des Qualitätsentwicklungsgesetzes kann schließlich nur gelingen, wenn ein breiter gesellschaftlicher und politischer Konsens darüber besteht und bei der Betreuung und Förderung unseres Nachwuchses nicht gespart wird.

„Zivilgesellschaftliches Forderungspapier zum Qualitätsentwicklungsgesetz mit bundesweiten Standards“ als PDF-Download