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Doppelhaushalt auf Landesebene und Tarifrunde auf der Bundesebene

Ob Erzieher, Kindheitspädagogen, Sozialarbeiter oder Sozialpädagogen: Der Sächsische Erzieherverband hat all die Berufsgruppen, die in sächsischen KiTas Großes leisten, und ihre Besonderheiten im Blick. Auch im Jahr 2018 wird sich der SEV für die Verbesserung der Rahmenbedingungen in den sächsischen Kindertagesstätten einerseits sowie für einen erfolgreichen Tarifabschluss bei den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst für Bund und Kommunen andererseits einsetzen.

Dabei gilt es zu beachten, dass dies zwei unterschiedliche „Bühnen“ sind, die getrennt „bespielt“ werden müssen. Zu den angestrebten Veränderungen auf Landesebene zählen die wöchentliche Vor- und Nachbereitungszeit und andere Maßnahmen, welche die Rahmenbedingungen in sächsischen KiTas verbessern. Auf Bundesebene bringt sich der SEV in die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen im Interesse seiner Mitglieder ein.

Der SEV engagiert sich in Sachsen für Verbesserungen für Erzieherinnen und Erzieher

Jede Ebene hat ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten. Für die sehr unterschiedlichen Forderungen, die der Sächsische Erzieherverband auf Landes- und Bundebene jeweils vertritt, braucht es auch unterschiedliche Herangehensweisen: In Sachsen setzt sich der SEV dementsprechend kontinuierlich dafür ein, zusammen mit der Staatsregierung und den Landtagsabgeordneten Verbesserungen für unsere Mitglieder auf den Weg zu bringen. Hier haben wir speziell mit Blick auf die Umsetzung von verbindlicher Vor- und Nachbereitungszeit schon große Steine ins Rollen gebracht – auch dank Ihrer Unterstützung durch die rege Teilnahme an unserer Umfrage im Frühjahr 2017!

In den Verhandlungen zum neuen Doppelhaushalt im Jahr 2018 macht sich der SEV für die Finanzierung verbindlicher Vor- und Nachbereitungszeit stark. Weiterhin setzt er sich ein für eine dringend notwendige Fachkräfteoffensive – denn ohne ausreichendes Fachpersonal in den Einrichtungen sind alle anderen Forderungen nicht realistisch umsetzbar. Dazu gehört unter anderem die Erhöhung der Ausbildungskapazitäten für Erzieher im Freistaat.

Im Frühjahr 2018 steht eine neue Tarifrunde an

Der Sächsische Erzieherverband bringt die Interessen seiner Mitglieder in die Bundestarifkommission seiner Spitzengewerkschaft dbb beamtenbund und tarifunion ein – dieser ist einer der größten gewerkschaftlichen Dachverbände in Deutschland und vertritt die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und privatisierter Bereiche.

Auch die Interessen der Beschäftigten bei freien Trägern werden vom Sächsischen Erzieherverband vertreten. Er setzt sich für die Übertragung des Tarifergebnisses auf den Bereich der freien Träger ein. Das bedeutet, dass diejenigen Beschäftigten, die nicht bei einer öffentlichen Einrichtung angestellt sind, i. d. R. ebenfalls von einem guten Tarifergebnis profitieren – wenn auch meist etwas zeitversetzt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, mit Unterstützung des SEV und seiner Spitzengewerkschaft dbb Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeber zu führen, so wie es beispielsweise beim DRK-Kreisverband Döbeln-Hainichen erfolgreich gelungen ist.

Bei der Tarifrunde 2018 geht es zum einen um die lineare Erhöhung der Tabellenentgelte. Zum anderen macht sich der SEV für die Ost-West-Angleichung der Jahressonderzahlungen stark.

Der SEV bittet um Ihre Unterstützung

Am 8. Februar wird der dbb die Forderungen für die kommende Tarifrunde beschließen. Bis dahin möchten wir Ihnen Gelegenheit bieten, Ihre Erwartungen zu artikulieren. Welche Anliegen sind Ihnen persönlich für die nächste Tarifrunde wichtig? Wofür soll sich der Sächsische Erzieherverband aus Ihrer Sicht besonders einsetzen?

Bitte senden Sie Ihre Vorschläge bis zum 26. Januar 2018 an die Geschäftsstelle, per E-Mail oder Fax (0351/8392213).
Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen und werden Sie über aktuelle Entwicklungen in der Tarifrunde 2018 informieren.

2 Kommentare

  • Jasch, Ramona

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    das Thema Personalschlüssel ist und bleibt das große Thema.
    Ich arbeite als Erzieherin und Leiterin in einer kleinen Kita mit 30 Kindern von 1-6 Jahren auf dem Land. Wir sind vier Erzieherinnen und arbeiten gemäß dem Schlüssel wie folgt: 2x 30h, 1x 32 Stunden( Stellvertreterin) und ich als nicht gruppenfreie Leiterin 40h ( davon sind ca 10 h für Leitungstätigkeit vorgesehen)pro Woche.Wir haben einen kleinen freien Träger des Jugendamtes und werden nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes bezahlt.
    Ich stelle den Personalschlüssel generell in Frage weil 1,0 VZÄ einer 40h Woche einer Erzieherin entspricht.Aber diese Rechnung kann gar nicht aufgehen wenn alle Kinder 9 h Verträge haben. Nur 10 h der 6 h Verträge werden differnziert umgerechnet. ( Ein Kind mit 6 h zählt dann als 0,67 ) Bei 9 h fehlt bei jedem Kind 1h Betreung, weil ja rein theoretisch die Erzieherin nach 8 h Feierabend hat.
    Desweiteren haben wir 30 Tage Urlaub. Bei vier Erzieherinnen sind das schon mal 120 Tage. Kommt noch Weiterbildung dazu je 5 Tage sind 20 Tage. Also sind wir in unserer Einrichtung fast 5 Monate unterbesetzt. Immer dann wenn eine Erz. fehlt fallen auch Überstunden für die anderen an, die wieder abgesetzt werden müssen….Von Krankheit ist hier gar keine Rede mehr, das trauen wir uns schon gar nicht…denn Vertretung gibt es nicht.Also sind wir im Schnitt schon mal fast 6 Monate im Jahr unterbesetzt!!! Wir haben außerdem von 6-17 Uhr geöffnet, was im Personalschlüssel auch nicht berechnet ist. Portfolioarbeit, Elterngespräche etc. Vor und Nachbereitung finden fast nur noch außerhalb der Arbeitszeit statt. Was meine Kolleginnen Mittags versuchen zu schaffen, geht bei mir gar nicht, da ich die Mittagsruhe der Kinder für die Leitungs- und Büroarbeit nutze. Ansonsten bin ich auch in der Gruppe und von mir wird die gleiche Qualität der Arbeit erwartet….Portfolio etc. Ich nehm mir dann alles mit nach Hause!
    Es muß sich generell etwas ändern. Das kann man auch nicht mit einer besseren Bezahlung ändern. Ich finde die Bezahlung gar nicht so schlecht.

  • Silke Geißler

    Ich bin Leiterin einer Kita mit ca. 100 Kindern und kann den vorhergehenden Beitrag nur bekräftigen. Er ist sehr treffend auch für die Situation bei uns im Haus!

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