Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen wurden am 22. und 23. Februar in Potsdam fortgesetzt. Das von der Arbeitgeberseite vorgelegte Angebot wurde von der Verhandlungskommission des dbb, der Spitzengewerkschaft des Sächsischen Erzieherverbandes, als unzureichend zurückgewiesen.
Kernpunkte des Angebotes der Arbeitgeber
- Lineare Entgelterhöhung von 3 Prozent im Jahr 2023 und 2 Prozent im Jahr 2024
- Inflationszahlung: 1.500 Euro im Mai 2023 (Azubis 750 Euro), 1.000 Euro im Januar 2024 (Azubis 500 Euro), Teilzeitkräfte erhalten die Zahlung nur anteilig
- Jahressonderzahlung: für kommunale Beschäftigte EG 9a-15 75 Prozent (2023), ab 2024 alle 90 Prozent
- Laufzeit 27 Monate
- Kein Mindestbetrag / Keine Verlängerung der Altersteilzeit / Keine unbefristete Übernahme der Azubis
Bewertung der Arbeitnehmer und Gewerkschaften
Verhandlungsführer des dbb, Ulrich Silberbach, zeigte sich enttäuscht: „Gerne würde ich mitteilen, dass wir uns angenähert haben und ein Kompromiss zumindest in Sichtweite gerückt ist, aber leider muss ich feststellen: Wir werden unseren Arbeitskampf in den nächsten vier Wochen noch weiter intensivieren müssen. Bund und VKA sind noch längst nicht abschlussinteressiert“
Die Gewerkschaften halten an Ihren Forderungen nach einer Erhöhung der Tabellenentgelte um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich bzw. 200 Euro für Studierende, Auszubildende, Praktikantinnen und Praktikanten, fest. Die Arbeitgeber lehnen diese Forderungen mit dem Hinweis auf die schwierige finanzielle Lage in vielen kommunalen Bereichen als unrealistisch ab.
Wie geht es weiter?
Die dritte und entscheidende Verhandlungsrunde beginnt am 27. März. Bis zu diesem Zeitpunkt hat der dbb seinen Fachgewerkschaften die Freigabe für Warnstreiks erteilt. Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes werden in den kommenden Wochen mit vielfältigen Aktionsformen auf ihre begründeten Forderungen aufmerksam machen.