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Gute Gehaltserhöhung und schrittweise Ost-West-Angleichung der Jahressonderzahlung

Pressekonferenz zur Verkündung des Ergebnisses: dbb Bundesvorsitzender Ulrich Silberbach, ver.di Bundesvorsitzender Frank Bsirske, Bundesinnenminister Horst Seehofer und Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände Thomas Böhle (v.r.n.l.) - © Friedhelm Windmüller

Nach zähem Ringen einigten sich die Verhandlungspartner bei den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen am 18. April 2018 auf eine zukunftsfähige Struktur der Entgelttabellen und ein deutliches Einkommensplus.

Mit der neuen Entgelttabelle werden die Gehälter in drei Schritten insgesamt um durchschnittlich 7,5 Prozent angehoben und gleichzeitig mehrere Schieflagen in der Tabellenstruktur gerade gerückt. Deshalb werden die drei Erhöhungsschritte zum 1. März 2018, 1. April 2019 und 1. März 2020 für die Beschäftigten in den einzelnen Entgeltgruppen und Erfahrungsstufen etwas unterschiedlich ausfallen. Insgesamt sieht der Sächsische Erzieherverband ein deutliches Zeichen der Wertschätzung der hervorragenden Leistungen, die durch die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in den zurückliegenden Jahren erbracht wurden.
„Die Tarifeinigung ist fair und nachhaltig. Die Arbeit der Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen erhält durch das Ergebnis die verdiente Wertschätzung“, konstatiert Michaela Merker vom Sächsischen Erzieherverband.

Die Entgelte der Auszubildenden steigen um 50 Euro im Jahr 2018 und um weitere 50 Euro im nächsten Jahr. Die Einstiegsgehälter für Berufsanfänger erfahren mit der neuen Tabelle ein deutliches Plus. Das ist ein wichtiges Signal an den Berufsnachwuchs und verbessert die Wettbewerbsfähigkeit des öffentlichen Dienstes gegenüber der Privatwirtschaft.
„Attraktive Arbeitsbedingungen sind Motivation für junge Menschen, einen Beruf im öffentlichen Dienst anzustreben. Das wird sich in der Fachkräftegewinnung positiv bemerkbar machen“, so Michaela Merker.

Die Jahressonderzahlung (Weihnachtsgeld) im Osten wird bis 2022 in vier Schritten dem Westniveau angepasst. Der Sächsische Erzieherverband bemerkt kritisch, dass bis dahin 32 Jahre seit der deutschen Wiedervereinigung ins Land gegangen sein werden.
„Die tariflichen Ost-West-Unterschiede sind noch nicht aufgehoben, jedoch in einem weiteren Punkt entschärft worden“, kommentiert Michaela Merker vom Sächsischen Erzieherverband.
Jens Weichelt vom dbb beamtenbund und tarifunion ist stolz auf das Ergebnis und die Beschäftigten, die in den vergangenen Wochen dafür gekämpft haben.
„Die Warnstreiks der vergangenen Woche sind auch bei den Arbeitgebern angekommen. Mit dem Verhandlungsergebnis wurde ein tragfähiger Kompromiss bei der Verteilung des finanziellen Gesamtvolumens der Tarifeinigung zwischen den Berufsgruppen im öffentlichen Dienst erzielt“, konstatiert Jens Weichelt, stellvertretender Vorsitzender der Bundestarifkommission des dbb.

Mit diesem Ergebnis wird auch der Wettbewerbsdruck auf Arbeitgeber in privatisierten Bereichen und freie Träger in Sachsen erhöht, die sich in der Vergangenheit Vorteile durch eine schlechte Bezahlung ihres Personals verschafft haben. Der Sächsische Erzieherverband stellt fest, dass bei solchen freien Trägern, die ihren Beschäftigten eine gute Einkommensentwicklung verweigern, die Nachwuchsgewinnung nicht mehr funktioniert und immer mehr Erzieherinnen und Erzieher aufbegehren.
Diese Einkommensrunde betrifft insgesamt 2,6 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen, einschließlich der Erzieherinnen und Erzieher, die bei den Städten und Gemeinden beschäftigt sind. Der Sächsische Erzieherverband wird seine Mitglieder in den nächsten Tagen zum Verhandlungsergebnis befragen und über die Hintergründe seines Entstehens informieren.

Eine detaillierte Übersicht über die Ergebnisse finden Sie hier.

Die neuen Entgelttabellen SuE finden Sie hier.

Gespräche zum Ende der 3. Verhandlungsrunde – © Friedhelm Windmüller

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