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Klug eingebunden – viele Möglichkeiten

Endlich rücken verbindliche und bezahlte Vor- und Nachbereitungszeiten in greifbare Nähe. Klug und weitsichtig eingebunden, gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Nutzung.

Grundsätzlich ist zu entscheiden, ob man mit den zusätzlichen Stunden eine neue attraktive Arbeitsstelle schaffen kann oder die angestellten Fachkräfte ihren Arbeitsumfang um die Vor- und Nachbereitungszeit erweitern. Beide Optionen sind denkbar. Die Erweiterung des Stundenumfangs ist für kleinere Einrichtungen sicherlich attraktiv. Für größere Einrichtungen könnten beide Optionen infrage kommen.

Im Freistaat Sachsen arbeiteten 2007 in 11 Prozent aller Krippen und Kindergärten größere Teams. 2016 waren es 23 Prozent aller Krippen und Kindergärten. Als größere Teams bezeichnet man Teams mit mehr als 14 Fachkräften.* Durch die Verbesserungen des Personalschlüssels ist davon auszugehen, dass die Tendenz zu größeren Teams anhält.

Geeignete Zeitfenster für die Planung der Zeit für mittelbare pädagogische Tätigkeiten (mpT) während der Öffnungszeit

Die Tabelle zeigt eine Zusammenstellung von Möglichkeiten, die Praktiker in der Planung der zusätzlichen Zeiten sehen. Alle Beispielzeiten können in der Regel nur von einer Fachkraft, in seltenen Fällen von mehreren Fachkräften gleichzeitig in Anspruch genommen werden. Wenn in Folge der Gewährung von Vor- und Nachbereitungszeiten zusätzliche Einstellungen von Erzieherinnen und Erziehern erfolgen, eröffnen sich auch Perspektiven zur Verbesserung der Betreuungssituation in den Zeiten, in denen die meisten Kinder in der Einrichtung sind. Zu diesen Zeiten kann die zusätzliche Fachkraft für Entlastung der anderen Beschäftigten sorgen.

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Checkliste zur Inanspruchnahme von Zeiten für mittelbare pädagogische Tätigkeiten

  • Zeiten für mpT müssen im Dienstplan vermerkt werden.
  • Zeit für mpT wird mindestens mit einer Stunde am Stück geplant.
  • Zeit für mpT wird auch gesammelt und in größeren Zeitumfängen eingeplant.
  • Zeiten für mpT sind außerhalb der Gruppenverantwortung für Kinder zu planen.
  • Zeiten für mpT sind in der Regel in der KiTa zu nehmen.
  • Zeiten für mpT müssen in dafür geeigneten Räumen stattfinden. (erwachsenengerechte Stühle und Tische, Computertechnik, Internetanschluss, Sortiersysteme, Fachbücher …)
  • Zeit für mpT wird zusätzlich zu bisher schon vorhandenen geschützten Zeiten wie Teamberatung, Elterngespräche usw. eingeplant.
  • Teilzeitbeschäftigte erhalten mit der Zeit für mpT das Angebot der Erhöhung der vertraglichen Arbeitszeit.
  • Eine Verringerung der Kontaktzeit mit den Kindern zur Erledigung der mpT wird jeder Fachkraft ermöglicht.
  • Bei der Einrichtung einer zusätzlichen Fachkraft ist diese sinnvoll in die Gruppenprozesse und Kleinteams zu integrieren. (Diese wird jedoch keine bessere Fachkraft-Kind-Relation bewirken, sondern zu einer größeren Flexibilität in der Planung von Zeiten für mpT während der Öffnungszeiten beitragen.)

 

* FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, 2017 & 2016.